DIE ARCHITEKTUR
 
Der Glaspavillon wurde gefühlvoll in den umgebenden Parkraum integriert: Proportionen, Materialien und die sich ergebende Wegeführung fügen sich zu einem klaren Konzept, das den Traditionen der Moderne verpflichtet ist. Durch den geometrischen Gebäudegrundriss sind interessante Blickbeziehungen in Richtung Saale, Teich und Baumbestand möglich. Ebenfalls hervorzuheben sind die Elemente im Außenbereich, wie die Bodenplatten und Sichtschutzwände, die stets mit dem Gebäude korrespondieren.

Architektonisch kommt der Glaspavillon dem von Mies van der Rohe 1929 verwirklichten Deutschen Pavillon für die Weltausstellung in Barcelona nahe – ein Markstein der Architekturgeschichte und maßgeblich für die Auffassung von Freiraumgestaltung in der Architektur.
Der Jenaer Glaspavillon ist ein herausragendes Beispiel für die Adaption der sog. Chicagoer Moderne Mies van der Rohes und der Kalifornischen Moderne Richard Neutras in der DDR-Architektur und steht folgerichtig seit dem 01. Juni 2005 auf der Landesdenkmalliste Thüringen.


GLASHAUS – Ein Architekturportrait
 



BAULICHE DETAILS
 
  • monolithische Kleinarchitektur
  • Flachbau
  • nicht unterkellert
  • Dächer: Stahlleichtkonstruktion mit querliegenden Holzbalken, Dachuntersichten, -traufen und holzbegleitete Wandpartien mit überfälzter Schalung
  • Terrassenbereich: Gehwegplatten aus Kunststein
  • Bausumme: 200.880 Mark

    Hauptbaukörper (geplant als Mehrzweckgebäude)
  • Südostseite (Richtung Saale)
  • orientiert sich nach Südwesten in Richtung der Minigolfanlage
  • Stahlleichtkonstruktion mit Mauerwerkausfachungen
  • Mauerziegel: Normalformat, gelb verblendet, Holländischer Verband (2 Läufer, 1 Kopf)
  • Rückmauer: Wandscheiben aus hammerrechten Natursteinmauerwerk
  • Terrassenmauer: Durchbruchstrukturwand aus Betonfertigteilen
  • Wände: weißer Anstrich auf Putzgrund, ausgenommen steinsichtig belassener Kamin
  • Boden: bulgarische Kalksteinplatten geschliffen und poliert
  • geplante Funktion: Mehrzweckraum mit Windfang und Garderobe, WC, Kochnische und Terrasse zur Durchführung verschiedenartiger öffentlicher und interner Veranstaltungen

    Kleiner Baukörper (geplant als Geräteausleihe)
  • öffnet sich vollständig nach Südwesten und Nordwesten zum Teich
  • massiver Mauerwerksbau
  • Dach: Stahlleichtkonstruktion mit querliegenden Holzbalken
  • Außenwände: Plastikputz, weiß gestrichen
  • geplante Funktion: Ausleihe für Spiel- und Sportgeräte der in der Nähe entstehenden Kleinsportanlagen mit Lagerraum und überdachten Sitzplatz

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